Gemeinde Dornstadt

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Jahresrückblick 2020 - Ausblick 2021

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
hinter uns liegt ein außergewöhnliches Jahr. Plötzlich und unerwartet waren wir mit einer neuartigen Situation konfrontiert, die wir uns nicht hätten ausdenken mögen. Wir alle standen plötzlich vor Fragen, zu denen wir so schnell keine Antworten finden konnten. Wir waren von einem Tag auf den anderen von der Expertise von Virologen abhängig, die zunehmend die Politik mitbestimmten, ob sie wollten oder nicht. Es herrschte wochenlang Unsicherheit, ob und wann sich die ernste Situation bessern würde. So auch jetzt, wenn wir uns gerade im zweiten Lockdown befinden.


Dies alles wirkt sich natürlich auch auf unsere Arbeit in der Gemeinde Dornstadt aus. Lockdown, Schichtdienst, Homeoffice und Videokonferenzen waren auf einen Schlag präsent und hielten Einzug in unsere tägliche Arbeit. Neben verschiedenen neuen Aufgaben zur Bekämpfung der Coronapandemie, die wir als Ortspolizeibehörde bearbeiten müssen, übernehmen wir bis heute umfangreiche Aufgaben bei der Bewältigung des Kontaktmanagements, da das Gesundheitsamt dies so nicht leisten könnte. Einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten hier hervorragende Arbeit und gehen teilweise an ihre Leistungsgrenzen, auch am Wochenende und über die Feiertage hinweg.


Solche massiven Einwirkungen von außen haben natürlich Auswirkungen auf die anderen sonstigen Leistungen einer Gemeindeverwaltung. Dies lässt sich leider nicht verhindern und nicht jede Dienstleistung kann derzeit so schnell und zuverlässig erledigt werden wie man das von uns gewohnt ist. Dafür bitten wir um Verständnis. Leider wird sich diese Situation auch in 2021 nicht so schnell ändern.


Stolz kann man aber nicht nur auf die Beschäftigten der Gemeinde Dornstadt sein, sondern auch auf die Bürgerinnen und Bürger, die mit zahlreichen Initiativen, mit großer Hilfsbereitschaft und durch vielfältiges Engagement dazu beigetragen haben, dass wir bisher die Krise gut meistern konnten. So gab es Corona-Unterstützungsangebote für Menschen in Quarantäne oder mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Zahlreiche Ehrenamtliche, Vereine und Organisationen sowie die Kirchengemeinden und die Gemeinde Dornstadt mit seinem Familien- und Generationenzentrum, der Gemeindebücherei und dem BürgerRufAuto waren bereits bei der ersten Corona-Welle sehr aktiv. Einige Beispiele sind:


Viele Helfende haben ihre Unterstützung bei Einkäufen und anderen alltäglichen Erledigungen angeboten. Zahlreiche Menschen nähten Mund-Nasen-Masken und trugen dazu bei, dass sie nicht nur zweckmäßig sind, sondern auch eine ästhetische Note bekommen. Die Fahrerinnen und Fahrer des BürgerRufAutos brachten Medien aus der Gemeindebücherei zu Menschen in allen Ortsteilen, die ihnen für diesen willkommenen Zeitvertreib sehr dankbar waren. Darüber hinaus unterstützen sich viele Familien, Nachbarn, Freunde und Verwandte bis heute mit kleinen und großen Hilfsangeboten, um sich das Leben etwas leichter zu machen. Es ist schön, dass viele Menschen bereit sind, auch zukünftig zu helfen, wenn sie gebraucht werden. Dieser Zusammenhalt gibt uns Trost und Mut zugleich!


Und eines sollte uns ein wenig beruhigen: Die Menschheit hat immer wieder Krisen bewältigt, Auswege und Lösungen gefunden. Wir werden auch dieses Mal Wege finden, aus der Krise herauszukommen. Wichtig aber ist, dass dies nicht nur durch die Errungenschaften der medizinischen Wissenschaft allein geschieht, sondern auch durch unser Umdenken.


Ich denke dabei an ein Umdenken, das sich wieder mehr auf Werte beruft, die ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Leben ermöglichen. Ein Umdenken, das kritisch überprüft, was möglich ist, aber auch was am wenigsten schädlich für Mensch, Tier und Pflanze ist. Ein Umdenken, das sich auf andere Werte als die von Rendite und Wachstum beruft. Ein Umdenken, das mehr Menschlichkeit zulässt und Sorge um diejenigen, die durch das Wohlstandsnetz fallen.


Wenn ein schwieriges Jahr hinter uns liegt, so können wir uns auf ein leichtes freuen? Davon können wir leider nicht immer ausgehen und erst recht nicht in diesem Jahr. Denn die Krise hat einige Grundvoraussetzungen infrage gestellt, die für uns lange sicher und unumstritten waren. Dennoch, verzagen sollten wir nicht. Es ist immer besser, den Kopf hoch zu halten, als ihn in den Sand zu stecken. Aber wir sollten uns auf ein paar Dinge einstellen und uns darauf vorbereiten:


Wirtschaftlich müssen wir den Gürtel in den kommenden Jahren voraussichtlich etwas enger schnallen. Die Rezession wird sich auch auf unseren Gemeindehaushalt auswirken, sodass es vermutlich nicht mehr erlaubt ist, in gleichem Maße wie in den Jahren zuvor zu investieren. Aber an bestimmten Projekten wollen wir festhalten und die werden wir auch konsequent weiterverfolgen.


Vor uns liegt nun ein Jahr, das noch von großer Unsicherheit geprägt ist. Wir wissen nicht, was auf uns zukommt. Es ist noch unsicher, wann die Pandemie tatsächlich überwunden sein wird, wie wirksam die Impfstoffe sind und wie schnell ausreichend Menschen geimpft  werden können.


Wir können noch nicht wirklich einschätzen, wie lang und wie schwerwiegend die Rezession ausfallen wird. Noch nicht klar ist, wie die stark betroffenen Branchen wie Tourismus und Gastronomie, Kultur und Veranstaltungsmanagement unter der lang anhaltenden Krise leiden werden und wie groß die Ausmaße sind, vor allem auch, wie stark letztlich der Arbeitsmarkt davon betroffen sein wird. Und wir wissen auch nicht, welche weiteren Folgen dies alles für unsere Gesellschaft und für unsere Kinder und Enkel haben wird. Denn diese werden die hohe Verschuldung, mit der wir uns jetzt über Wasser halten, noch lange schultern müssen.


Was wir deshalb in solchen Zeiten am meisten brauchen, ist Vernunft und Weitsicht. Wir alle müssen mit Vernunft handeln, das heißt, nicht emotional und überhitzt, sondern rational und dabei alle Konsequenzen im Auge haben. Wir müssen in Ruhe überlegen, wie wir mit den einzelnen Entwicklungen umgehen und mit welchen Maßnahmen wir wieder in eine hoffentlich normalere Zukunft schreiten können. Wir sollten nicht kurzsichtig an unsere eigenen Interessen denken und nur dafür sorgen, dass wir unsere eigenen Schäfchen ins Trockene bringen, sondern mit Weitsicht an die Probleme herangehen, mit Weitsicht, die es uns ermöglicht, alles um uns herum in den Blick zu nehmen und bei den Planungen und Konzepten mit zu berücksichtigen. Denn nur, wenn wir im Großen und Ganzen handeln, werden wir auch vor unliebsamen Überraschungen gefeit sein.


Zu dieser Weitsicht gehört natürlich auch eines, das ist Nachhaltigkeit – ein Wort, das in den letzten Jahren etwas überstrapaziert wurde, das aber meiner Ansicht nach gerade jetzt von großer Bedeutung ist. Denn Nachhaltigkeit ist nicht nur im strengen Sinne eines Umweltbewusstseins zu sehen, sondern generell. Nachhaltig zu handeln heißt, an die späteren Generationen zu denken, an unsere Kinder und Enkelkinder. Sie sollen auch noch eine lebenswerte Lebensgrundlage haben, sie sollen auf einer soliden wirtschaftlichen Basis ihre Pläne für die Zukunft schmieden dürfen und sie sollen – das wichtigste Ziel – in einer freien, demokratischen Gesellschaft leben. Ich zweifle nicht, dass wir uns dies alles für unsere Nachkommen wünschen.


Daher hoffe ich, dass wir auch im Jahr 2021 diese ideellen Werte im Hinterkopf haben, wenn wir die Politik in unserer Gemeinde gestalten. Ich wünsche uns nun allen viel Kraft und Schwung, das neue Jahr mit all seinen Herausforderungen, aber auch all seinen Chancen zu beginnen.


Rainer Braig
Bürgermeister

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