Bioversum Bollingen
Biodiversität - Bioversum Bollingen
Ein Naturerlebnispfad ist ein speziell gestalteter Rundweg in der Natur, der Menschen die Möglichkeit bietet, die Natur zu erkunden, Wissenswertes über Flora, Fauna und Ökosysteme zu lernen und die Schönheit der Natur zu genießen. Entlang des Pfades gibt es Informationstafeln, Aussichtspunkte und interaktive Elemente, die den Besuchern ein intensives Naturerlebnis ermöglichen.
Eine Station des Bioversum Bollingen widmet sich dem Thema Wacholderheide.
Eine weitere Station beschäftigt sich mit Magerwiese.
Der erste Biodiversitäts-Pfad der Gemeinde Dornstadt, das "Bioversum Bollingen" wird gefördert durch Mittel dem Ministeriums für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg.
Den Info-Flyer zum Bioversum Bollingen gibt es hier (PDF-Dokument, 3,23 MB, 23.10.2024).
Wacholderheide
Eine Wacholderheide ist eine besondere Art von Lebensraum, der von Wacholdersträuchern dominiert wird. Wacholder (Juniperus) sind immergrüne Sträucher oder kleine Bäume, die zur Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae) gehören. Sie sind in verschiedenen Teilen der Welt verbreitet und kommen auch in trockenen, offenen Landschaften vor, wie zum Beispiel auf Heiden, Hügeln, sandigen oder felsigen Böden.
Charakteristisch für eine Wacholderheide ist die dominante Anwesenheit von Wacholdersträuchern, die oft dicht beieinander stehen. Die Umgebung kann jedoch je nach Standort variieren. In einigen Regionen können Wacholderheiden von Gräsern, Kräutern und niedrig wachsenden Pflanzen begleitet sein, während sie in anderen Gebieten eher spärlichere Vegetation aufweisen können.
Wacholderheiden sind oft Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten, die sich an diese spezielle Umgebung angepasst haben. Es ist nicht ungewöhnlich, dass bestimmte Tierarten, wie zum Beispiel Vögel oder Insekten, von den Beeren des Wacholders abhängig sind, um sich zu ernähren. Da Wacholderheiden in vielen Regionen seltener werden, stehen sie oft unter Naturschutz, um die Biodiversität zu erhalten und ihre ökologische Bedeutung zu schützen.
Menschen nutzen Wacholderheiden auch für verschiedene Zwecke. Historisch gesehen wurden Wacholderbeeren beispielsweise für kulinarische und medizinische Zwecke verwendet. Heutzutage dienen sie manchmal als Weidegebiete für Vieh oder sind Orte für Wanderungen und Naturbeobachtungen, ähnlich einem Naturerlebnispfad, den wir zuvor besprochen haben. Es ist jedoch wichtig, eine angemessene Bewirtschaftung und den Schutz dieser fragilen Ökosysteme sicherzustellen, um ihre Schönheit und Biodiversität langfristig zu erhalten.
Erstaunlich
Als wir den Biodiverstitäts-Pfad mit Hilfe vieler Menschen und viel Wissensinput von unterschiedlichen Quellen konzipiert, geplant und umgesetzt haben, fanden viele interessante Gespräche statt. Gespräche eröffnen neue Sichtweisen. In einer Erzählung kam auf, dass vor ca. 50-60 Jahren der heute dicht bewaldetet sogenannte "Zuckerberg" an manchen Stellen ziemlich kahl war. Das kann man sich heute gar nicht vorstellen, wenn man an der Station 1 "Wacholderheide" des Bioversum Bollingen steht. Als Beleg gibt es dazu sogar ein Ölgemälde, das eine Dornstadter Bürgerin als Hochzeitsgeschenk damals als naturgetreues Landschaftsgemälde bekommen hat. Weil das so etwas besonders ist und den ökologischen Wandel beschreibt, den Ökosysteme durchlaufen, möchte ich das hier teilen und dazu das Gemälde einstellen.
Schaut euch das Ganze doch mal draußen in der Natur an und staunt darüber!
Magerwiese
Auf dem Bioversum Bollingen findet sich eine Station "Magerwiese". Das deutet darauf hin, dass wir uns an einem speziellen Ort befinden, der eine Magerrasenlandschaft ist. Ein Magerrasen ist eine spezielle Form von Grasland. Ganz anders als sein Name vermuten lässt, ist dieses Grasland reich. Wie passt dieser Widerspruch zusammen? Durch seinen geringen Nährstoffgehalt (= mager) und eine relativ niedrige Vegetationsdecke, ist ein Magerrasen oft reich an Biodiversität. Er ist Lebensraum für viele spezialisierte Pflanzen- und Tierarten, die an diese besonderen Umweltbedingungen angepasst sind. Aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft und der Veränderung der Landschaft sind Magerrasen jedoch selten geworden und stehen oft unter Naturschutz.Hier bietet sich die Möglichkeit, die reiche Biodiversität dieser besonderen Lebensräume zu entdecken und zu verstehen. Damit soll u. a. das Bewusstsein für den Schutz gefährdeter Ökosysteme und Arten gefördert werden.